Arktis - MS Polarstern ist zurück

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Arktis - MS Polarstern ist zurück

Beitragvon Jochen » So 28. Aug 2022, 17:25

Aus der Arktis zurück
Quelle: https://www.thb.info/rubriken/maritime-wirtschaft.html 17. August 2022

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Der Forschungseisbrecher war 51 Tage unterwegs und seine Crew auch in dichtem Eis aktiv, Foto: AWI

Nach 51 Tagen ist der Forschungseisbrecher „Polarstern“ des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) am Mittwoch aus der Arktis in den Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt. Schon in zwei Wochen geht es wieder los.

Um die mit der Erderwärmung einhergehenden Veränderungen zu erkennen, haben die Forschungsteams an Bord der „Polarstern“ die Atlantikwasserzirkulation in der Framstraße, die Meereisrandzone bei Spitzbergen sowie die Ozean-Gletscherwechselwirkung bei Grönland untersucht. Schwerpunkte der Untersuchungen waren, wie Eiseigenschaften, Wärmeflüsse und Wasserschichtung im Ozean die Meereisschmelze und das Ökosystem der Eisrandzone kontrollieren.
Aber auch die Erwärmung der Atlantikwasserzirkulation und ihr Einfluss auf marine Gletscher in Nordostgrönland wurden von Bord aus untersucht.

Zusammenfassend blicken die Forscher auf eine gelungene Expedition zurück, wie Fahrtleiter Torsten Kanzow sagt: „Zu den großen Erfolgen der Messungen in der Eiszone gehörte der erstmalige Einsatz der Sensorplattform Top-AWI unter dem Meereis, mit der wir in einmalig hoher räumlicher Auflösung das Zusammenspiel von Meereisbedeckung, ozeanischer Schichtung, Nährstoff- und Planktonverteilungen dokumentieren konnten.“ Während der drei Wochen, in denen sich die „Polarstern“ in der Eisrandzone aufhielt, hat das Team durch Messungen mit Eis- und Ozeanbojen kontinuierlich die deutlichen Veränderungen von Eisschollen beobachtet. Vom Schiff aus habe man beobachten können, dass das Meereis durch die Dünung zerkleinert wurde. Vermutlich habe das einen großen Einfluss auf die Eisschmelze und auf das ans Meereis gebundene Ökosystem, heißt es.

Die „Polarstern“ war zunächst in die Framstraße gefahren. Hier lag der Fokus der Arbeiten darauf, die interdisziplinären Zeitserienmessungen im Bereich des Westspitzbergenstroms fortzuführen, die seit 1997 durch am Meeresboden verankerte Observatorien kontinuierlich Daten liefern. Danach ging es in das Hauptarbeitsgebiet der Expedition – die Eisrandzone im Norden Spitzbergens. Dort wurden Instrumente im Wasser und am Meeresboden verankert, die für die Dauer von einem Jahr Daten direkt unter dem Meereis aufzeichnen sollen.

Von der Eisrandzone machte das Team einen Törn mit schwerer Eisfahrt zum „Aurora“-Seeberg, um hochempfindliche Seismometer abzusetzen, die Magma-Bewegungen im Untergrund registrieren können. Der letzte Stopp galt der Küste Ostgrönlands, wo die Forscher die ozeanischen Einflüsse auf das Abschmelzen mariner Gletscher erforschten. Das Inlandeis der beiden dort gelegenen Gletscher geht durch die ozeanische Erwärmung zurück. Im Gletscherfjordsystem des Scoresby-Sundes in Ostgrönland gelang es, Messstationen aus den Tiefen des Fjordes nach vier Jahren Betriebsdauer zu bergen. Gesammelte Daten sollen nun ausgewertet werden.

An der Pier der Lloyd Werft, wo die „Polarstern“ Mittwoch festgemacht hatte, soll die Einheit jetzt für die nächste Reise vorbereitet werden. Schon in zwei Wochen heißt es wieder „Leinen los“ Richtung Antarktis. tja
Jochen
 
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