Arved Fuchs Expeditionen -
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Die erste Etappe der neuen Expedition "Ocean Change 2020" ist geschafft. Nach einem Zwischenstopp vor der dänischen Insel Lyø hat die "Dagmar Aaen" gestern die dänische Gemeinde Faaborg erreicht.
Erste Eindrücke gibt es wie immer in unserem Expeditionslogbuch.
19.07.2020 FlensburgLeinen los! Flensburg schläft noch, als wir leise aus dem Hafen gleiten. Die "Dagmar Aaen" macht sich auf eine neue Reise. Doch dieses Mal ist unser Ziel nicht Grönland oder die Arktis - wir wollen an die nordfriesische Küste, ins Wattenmeer, zu den Inseln und Halligen an der deutschen Küste.
Ein ungewöhnliches Ziel für ein Schiff, das beinahe die ganze Welt gesehen hat. Doch die Folgen der Erderwärmung sind insbesondere auch an der Nordseeküste zu spüren: Wissenschaftler rechnen damit, dass der Meeresspiegel noch in diesem Jahrhundert um rund einen Meter steigt - die Folgen für die Menschen an der Küste sind katastrophal. Grund genug für eine Recherche vor der eigenen Haustür. Also: Los geht's!
Wir setzen Segel und ein leichter Wind schiebt uns durch die "dänische Südsee" mit ihren vielen Inseln und tollen Buchten. Zeit, sich langsam wieder in das Leben an Bord einzustimmen. Noch sind wir nur zu fünft: Außer Arved sind noch Fredo, Franka, Andreas und ich dabei. Eine kleine Crew - das bedeutet, dass alle gemeinsam mit anpacken.
Unser Tagesziel ist die Insel Lyø. Nach rund 38 Seemeilen fällt der Anker in einer geschützten Bucht. Ein Bier zur Feier dieses wunderschönen ersten Segeltages. Zufriedene Gesichter - es ist schön, wieder unterwegs zu sein!
Uli


20.07.2020

20.07.2020 Faaborg
Ankerwache - Kurz vor 24 Uhr. Es ist still im Schiff. Ich habe gut eine Stunde geschlafen, jetzt bin ich wach und höre in die Dunkelheit. Wellen schlagen an die Bordwand - ein gleichmäßiges, beruhigendes Rauschen. An Deck sind behutsame Schritte zu hören. Arved geht Ankerwache. Gleich werde ich ihn ablösen.
In der kleinen Bucht vor Lyø liegen heute Nacht gleich mehrere Schiffe vor Anker. Ihre Positionslichter schaukeln in sicherer Entfernung. Ich stehe an Deck und je besser sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen, desto mehr Landschaftsdetails kann ich in der dunklen Nacht erkennen. Die Hügel von Lyø, Windräder, der leichte Lichtschein über Faaborg in der Ferne. Ein sanfter Wind streicht über Deck, es riecht nach See. Der Anker hält - und die "Dagmar Aaen" schaukelt zufrieden vor sich hin.
Am nächsten Morgen hat der Wind die Wolken zerfetzt und die Sonne scheint wieder von einem blauen Himmel. Zwei Tassen starker Kaffee vertreiben die Müdigkeit. Es heißt "Anker auf!" - wir wollen weiter nach Faaborg.
Die Dänen haben momentan Sommerferien und so ist der Hafen von Faaborg gut besucht. Wir finden einen sonnigen Liegeplatz an der Pier und machen fest.
Mit einem Mal ist ein Motorengeräusch zu hören als käme eine kleine Lokomotive um die Ecke getuckert. Ganz klar: ein Glühkopfmotor! So eine Maschine hatte ursprünglich auch unser Schiff. Die "Anne" legt sich neben uns. Wir lachen rüber zu der kleinen Crew - willkommen in Faaborg!
Uli



