Ein neuer Fund im ewigen Eis wird für den „König der Arktis“ zur Gefahr
Quelle: https://www.focus.de/klima/report/besuc ... 18589.html

Einsamer Eisbär (Thalarctos maritimus), der auf einer Eisscholle im arktischen Ozean ruht - IMAGO/imagebroker
Samstag, 25.03.2023, 12:10
Der Eisbär hat ein Doppel-Problem: In seiner arktischen Heimat geht der Klimawandel wesentlich schneller voran als bei uns. Eine neue Entdeckung im ewigen Eis wird für ihn zusätzlich zum Risiko.
Jahrelang musste derEisbärauf der dünner werdenden Eisscholle als Motiv dafür herhalten, wenn irgendwo auf der Welt jemand vor den Folgen des Klimawandels warnte. Mittlerweile hat die Menschheit grundsätzlich begriffen, dass ein sich veränderndes Klima mit steigenden Temperaturen und häufigeren wie heftigeren Extremwetterereignissen nicht nur die Raubtiere in der Arktis trifft. Als Symbol für die Klimakrise dienen längst andere Bilder, etwa die von den zerstörerischen Überschwemmungen im Ahrtal 2021 oder von den ebenfalls tödlichen Waldbränden in Australien.
Die Klimakrise lässt sich somit längst auch dort spüren, wo der Mensch lebt. Oder wie es UN-Generalsekretär António Guterres jüngst bei der Vorstellung des neuesten Syntheseberichts des Weltklimarats (IPCC) metaphorisch formulierte: "Die Menschheit befindet sich auf dünnem Eis - und dieses Eis schmilzt schnell."
"Auf Spitzbergen ist alles in Ordnung"
Zugleich ist die Lage der weißen Riesen nicht unbedingt besser geworden. Die Erderwärmung treibt sie in neue Regionen und zu neuen Essgewohnheiten, zudem sehen Forscher alarmierende Anzeichen, dass tief im Eis gefundene Chemikalien auch die Tiere erreichen könnten. Wie geht es ihm also, dem Eisbären?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. "Es hängt sehr davon ab, wo man hinschaut", sagt der führende norwegische Eisbärforscher Jon Aars. "Auf Spitzbergen zum Beispiel ist mit ihnen alles weiterhin in Ordnung. Wir sehen viele u nterschiedliche Effekte darauf, was sie tun und wo sie sind, aber nicht, dass ihre Population zurückgeht oder sie sich nicht fortpflanzen können."