Dienstag
14. Oktober 2014
Hardenbergplatz
Berlins höchster Wolkenkratzer soll am Bahnhof Zoo entstehen
Von Ulrich Paul
Hoch, höher am höchsten: Mit 209 Metern soll der höchste Wolkenkratzer Berlins auf dem Hardenbergplatz am Bahnhof Zoo entstehen. Er soll noch höher werden als der geplante Estrel Tower in Neukölln und die Türme auf dem Alexanderplatz.
Die Diskussion ist eröffnet. Auf dem Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoologischer Garten sollte nach den Vorstellungen der Arbeitsgemeinschaft City ein Hochhaus errichtet werden. Nicht irgendeins, es soll mit 209 Metern gleich das höchste Hochhaus Berlins werden. Zusammen mit dem Architekten Christoph Langhof, der bereits das 118-Meter-Hochhaus Upper West am Breitscheidplatz entworfen hat, stellte die AG City am Montag ihre Ideen vor.
„Das Gebiet schreit förmlich nach Hochhäusern“, sagte Langhof bei der Präsentation seines Entwurfs. Der Hardenbergplatz sei zurzeit ein Abstellplatz. Ihm fehle ein Gesicht. Mit dem Hochhaus solle der Platz von der Joachimsthaler Straße aus gesehen einen Endpunkt erhalten, sagte Langhof. Autos sollen vom Hardenbergplatz verbannt werden. Für sie sind Parkplätze in einer Tiefgarage vorgesehen. Busse der Berliner Verkehrsbetriebe würden vor dem Bahnhof Zoo weiter über den Platz rollen.
Das Hochhaus soll 52 Stockwerke in den Himmel ragen. In den unteren Etagen ist ein Hotel geplant, darüber sollen Büros und Wohnungen entstehen. Ganz oben ist eine öffentlich zugängliche Skybar mit einer Aussichtsplattform vorgesehen.
Einen Investor für die Projektidee gibt es zwar nicht, dafür aber Interesse. „Wir haben mit großen internationalen Investoren gesprochen“, sagte AG-City-Vorstandsmitglied Gottfried Kupsch. Diese hätten den Hardenbergplatz als „tollen Standort“ bezeichnet. Baurecht für ein Hochhaus auf dem Hardenbergplatz gibt es jedoch nicht. Ob es jemals geschaffen wird, ist offen.
Der Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Marc Schulte (SPD), äußerte sich am Montag skeptisch. „Ich zweifele, dass so eine Geste der Dominanz zur City West passt, die ja von der Vielfalt lebt“, sagte er. Ein Hochhaus habe zudem seine Schattenseiten. Der Schatten dieses Hochhauses werde auch Richtung Zoo verbreitet. „Mich stört, dass das Hochhaus nicht in eine Gesamtkonzeption eingebettet ist“, sagte Schulte.
Kein Investor für Tiefgarage
Warum solle auf dem Hardenbergplatz mit dem 209 Meter hohen Gebäude der Mittelpunkt für die City West markiert werden? Bislang ist von Seiten des Bezirks lediglich eine Umgestaltung der Platzoberfläche vorgesehen. Was sich genau ändern soll, ist aber noch offen. Pläne für den Bau einer Tiefgarage waren nicht weiter verfolgt worden, weil sich kein Investor gefunden hat.
Bei der Industrie- und Handelskammer stoßen die Pläne der AG City auf Zustimmung. Der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter sagte: „Der Hardenbergplatz ist für die City West sowohl verkehrlich als auch städtebaulich von herausragender Bedeutung.“ Die Neu- und Umgestaltung sei ein Schlüsselprojekt für die City West. „Wichtig dabei ist, dass der Hardenbergplatz in seiner Funktion als Mobilitätsdrehschreibe erhalten bleibt, um auch den Anforderungen zukünftiger Verkehrslösungen eine Antwort bieten zu können.“
Das Hochhaus Upper-West entsteht am Breitscheidplatz zwischen Kantstraße und Kudamm. Es soll 2016 fertig sein.
Wenn man sich die Bilder und Grafiken ansieht, wird es einem schlecht!
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Das Löwentor ist völlig verschwunden, der Wolkenkratzer des Architekten Christoph Langhof - "Ich hab´ den Längsten" - stünde genau davor, die Tiere im Zoo hätten über weitere lange Jahre eine Riesenbaustelle direkt vor der Nase und am Ende einen Riesenschatten, der ihnen die Sonne nimmt.
Muss man die City West in diesem Bereich wirklich mit Hochhäusern zuschei...?
Sollten diese Pläne verwirklicht werden, sehe ich schwarz für den Zoo Berlin.
Aber sie werden an genau den selben Problemen scheitern wie das unsägliche Riesenrad. Hoffe ich!!!
Besorgt
Anke
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