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"Eine Methode ist die Tötung durch einen Stromschlag, der zum Herzstillstand führen soll. Bei Füchsen werden dafür Elektroden in den Mund und das Rektum eingeführt – so werden drei Sekunden lang 0,3 Ampere durch den Körper gejagt. Diese Methode ist erlaubt und gewährleistet, dass das Fell unverletzt bleibt. Eine andere Methode ist das Erschießen: Dabei muss das Projektil die Großhirnrinde treffen. Eine der geläufigsten Methoden ist das Töten der Tiere durch ein Gas, welches den Hirntod auslöst. Bis auf wenige Ausnahmen dürfen dabei nur Gase verwendet werden, die keine Atemnot oder Erstickungen auslösen. Die Ausnahmen sind: Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid für Wiesel und Chinchillas sowie Chloroform zur Tötung von Chinchillas."
Und alles nur, damit man sofort nach dem Anziehen 30 Jahre älter aussieht und seinen Mitmenschen direkt optisch demonstrieren kann, was für ein kaltes, verkümmertes Herz in einem schlägt ...

Tierschutz:
Deutschland, Land der Pelzkragen
Kein Mensch will noch Pelz? Von wegen! Der Parka-mit-Fellkragen-Trend lässt das Geschäft boomen. Wer Echtfell kauft? Pelzfans, Ahnungslose und alle, denen es egal ist.
Von Lara Malberger und Dagny Lüdemann
2. März 2018
Die grausamen Bilder sind bekannt: Auf engstem Raum eingepferchte Nerze, Füchse, Kaninchen oder Marderhunde – gezüchtet und gehalten, nur um ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen. Sie werden erschlagen, mit Elektroschocks getötet, teils bei lebendigem Leib gehäutet, wie Tierschützer etwa von Peta mit bewusst gewählten Schockbildern berichten. All diese Qualen für einen Mantel, eine Jacke oder einen schnöden Bommel an der Mütze?
Trotzdem mögen Menschen in Deutschland Pelz. Und das bedeutet nicht, dass sie lediglich das Erbstück der Oma auftragen. Eine Umfrage der Uni Ravensburg ergab 2017: Etwa ein Drittel kauft Echtpelz, obwohl die überwiegende Mehrheit Berichte über die Haltung der Tiere in Pelztierfarmen kennt. Einige vertrauen dabei nur einem Kürschner, weil ihnen ein handgemachtes Tierprodukt, das Jahrzehnte hält und vererbt wird, nachhaltiger erscheint, als alle zwei Jahre eine neue Winterjacke zu shoppen.
Und dann sind da noch diejenigen, die nicht wissen, was sie am Leib tragen. Die Debatten um Tierversuche, Massentierhaltung und Zoos oder eine wachsende Zahl an Vegetariern – all das täuscht darüber hinweg, dass hierzulande die meisten Fleisch essen. Genauso eben auch weiterhin Pelz kaufen. Der Branche jedenfalls geht es gut.
Der Fellkragen-Trend hält an
Pelzhersteller beobachten einen Trend, der nicht abreißen will: Seit etwa zehn Jahren sind ausladende Fellkrägen an Parkas für Männer, Frauen und Kinder in. Alles fake fur? Keineswegs. Das Echtfell verkauft sich, weil es schöner aussieht und sich besser anfühlt als Imitate.